Eins vorweg: festes Shampoo und Haarseife sind nicht das Gleiche. Sie unterscheiden sich nämlich sowohl in der Herstellung und den Inhaltsstoffen, als auch in der Anwendung. Doch sie haben auch Gemeinsamkeiten und bieten Vorteile gegenüber flüssigen Shampoos.
Flüssiges Shampoo oder festes Waschstück?
Feste Waschstücke kommen aufgrund des entzogenen Wassers komplett ohne Plastik und teilweise ganz ohne Verpackung aus. Im Gegensatz zu flüssigem Shampoo, wo im Jahr bis zu 6 Plastikflaschen anfallen.
Da feste Waschstücke weniger Wasser enthalten, spart dies Gewicht und Platz beim Transport und damit Emissionen. Die geringe Größe ist auch auf Reisen sehr praktisch.
In flüssigen Shampoos ist viel Wasser enthalten, was zur Keimbildung beiträgt. Aus diesem Grund enthalten sie oft Konservierungsstoffe. Feste Waschstücke benötigen hingegen keine künstlichen Konservierungsstoffe, da sie haltbarer sind. Zudem sind sie überwiegend frei von Mikroplastik und Silikonen.
Hinzu kommt, dass feste Waschstücke meist ergiebiger sind als flüssiges Shampoo. Du ersetzt nämlich ungefähr 2 bis 3 Shampooflaschen.
Jetzt kennst du die Vorteile und Gemeinsamkeiten von Haarseife und festem Shampoo. Schauen wir uns nun die Unterschiede an.
So funktioniert Haarseife
Haarseife ist klassische Seife und damit ein sehr ursprüngliches und natürliches Produkt. Sie wird durch eine Verseifung von Fetten und Ölen mit Natronlauge hergestellt. Dadurch hat sie einen alkalischen pH-Wert, während die der Haut eher sauer ist. Der saure pH-Wert der Haut ist wichtig für den Schutz vor Bakterien, Viren und Schadstoffen.
Außerdem raut Haarseife deine Haare auf. Dadurch kann sogenannte Kalkseife entstehen. Dabei handelt es sich um weißliche, klebrige Stückchen und Seifenrückstände in den Haaren durch zu hartes Wasser. Die Haare sehen dann fettig und strähnig aus.
Um all das zu verhindern, ist eine sogenannte saure Rinse erforderlich. Diese gleicht den pH-Wert aus und wirkt gegen das Aufrauen der Haare. Für die saure Rinse gibst du 2 Esslöffel Apfelessig auf 1 L Wasser in eine Flache. Damit spülst du dann deine Kopfhaut und Haare nach der Verwendung der Haarseife durch.
Vorteile:
- Wenig Inhaltsstoffe
- Ursprünglich
- macht die Haare griffiger: Vorteil für feines Haar
- ohne Tenside
Nachteile:
- Kompliziertere Anwendung, saure Rinse notwendig
- Umgewöhnung für Haare
- Weniger Schaum
- weniger hautfreundlich und höheres Irritationspotenzial
So funktioniert festes Shampoo
Festes Shampoo wird auch seifenfreies Waschstück oder Shampoo Bar genannt. Dabei handelt es sich um herkömmliche Shampoos, die ohne Verwendung von Wasser hergestellt wurden. Aus diesem Grund ist die Anwendung total einfach und das Haar muss sich nicht umstellen.
Festes Shampoo besteht also wie flüssiges auch aus Tensiden. Das sind reinigende Substanzen, die den Schmutz und das Fett von der Kopfhaut entfernen. Zusätzlich enthält es pflegende Fette und Öle, sowie Duftstoffe und Farbstoffe. Zur Regulierung des pH-Wertes ist meist Wein- oder Zitronensäure bereits enthalten. Dadurch ist keine saure Rinse notwendig. Die einzelnen Inhaltsstoffe werden vermengt, gepresst und anschließend getrocknet.
Augen auf bei den Inhaltsstoffen. Achte darauf, dass nicht umstrittene Tenside wie beispielsweise Sodium Lauryl Sulfate (SLS), Sodium Laureth Sulfate (SLES) oder Sodium Coco Sulfate enthalten sind. Diese aggressiven Tenside können aufgrund ihrer starken öl- und fettlösenden Wirkung die Haut reizen und die natürliche Hautbarriere schwächen. Greife stattdessen lieber zu Shampoos mit milden Tensiden, die auf Zucker- oder Kokosbasis sind, wie beispielsweise Sodium Cocoyl Isethionate. Eine ausführliche Liste von aggressiven und milden Tensiden findest du in diesem Artikel.
Die Anwendung von festem Shampoo ist sehr einfach. Reibe das feste Shampoo in deinen nassen Händen, bis Schaum entsteht und verreibe diesen in deine Haare und Kopfhaut. Alternativ kannst du auch deinen Shampoo Block direkt in die Haare einmassieren.
Vorteile:
- Einfache Anwendung, keine saure Rinse erforderlich
- Mehr Schaum
- Haut- und haarschonender (wenn milde Tenside)
- pflegend
Nachteile:
- Augen auf bei den Inhaltsstoffen: vermeide Tenside mit dem Wort “Sulfat”
Fazit: Festes Shampoo oder Haarseife – Was ist besser?
Ich persönlich bevorzuge festes Shampoo. Es ist einfach in der Anwendung, da keine saure Rinse nötig ist. Außerdem wird der pH-Wert bereits reguliert und es ist haut- und haarschonender.
Ich liebe die festen Shampoos von Klar. Diese werden in Deutschlands ältester Seifenmanufaktur hergestellt. Was mir besonders wichtig war: es wird das milde Tensid Sodium Cocoyl Isethionate verwendet. Außerdem sind die Rohstoffe aus biologischem Anbau und vegan und die Verpackung ist plastikfrei.
- Normales Haar: Muskat & Vanille*
- Empfindliche Kopfhaut: Kamille & Brennessel*
- Fettiges Haar: Lemongrass & Aloe Vera*
- Trockene Haare: Arganöl & Feige*
- Schuppen: Teebaumöl & Lavendel*
Hast du schon einmal Haarseife oder festes Shampoo ausprobiert? Schreibe deine Erfahrungen gerne in die Kommentare! 🙂
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